Lena Tuckermann von Mietz über digitale Vermietung, Sicherheit und die Espresso-Zeit-Einheit

Lena Tuckermann mietz

Im Interview mit Immobilien heute spricht Mietz-Gründerin und CEO Lena Tuckermann über die digitale Transformation des Vermietungsprozesses, die Herausforderungen für private Eigentümer und die Rolle von Sicherheit und Tempo im Immobilienmarkt. Sie erklärt, wie Mietz als End-to-End-Plattform funktioniert und welche Innovationen sie für die Zukunft plant.


Lena, wenn du auf die Anfangszeit von Mietz zurückblickst: Gab es einen konkreten Moment, der dir besonders klar gemacht hat, dass die Branche genau auf eure Lösung gewartet hat?

Es gab mehrere Schlüsselmomente für uns. Der erste Moment war für mich persönlich auch der Moment, der zu der Gründung von Mietz geführt hat: meine Wohnungssuche in Hamburg, bei der ich verzweifelt auf sämtlichen Portalen unzählige Nachrichten geschrieben habe, ohne überhaupt zu wissen, ob mein Profil für Vermieter in Frage kommt.

In den letzten beiden Jahren haben wir uns viel auf die andere Seite konzentriert und festgestellt, dass es in der gesamten Immobilienwirtschaft wahnsinnig viel Optimierungspotential gibt. Viele Verwaltungen leiden unter einem Berg an manueller Arbeit und sind umgeben von Aktenordnern. Das wollten wir ändern.

Ihr digitalisiert den kompletten Vermietungsprozess, von der Besichtigung bis zur Mietvertragsunterschrift. Was war euch bei der Entwicklung der Plattform besonders wichtig, damit sie in der Praxis wirklich funktioniert?

Uns liegt am Herzen, eine intuitive und sichere Lösung zu bauen, die die Menschen lieben. Und die ihnen wieder Spaß zurückbringt, in einen Prozess, der bislang in den Urbanregionen von Stress und Frustration geprägt war. Die Nutzung von Mietz ist für alle Generationen selbsterklärend, einige Nutzer sind über 80 Jahre alt.

Zudem gibt es so viele Betrugsversuche und Fake-Wohnungen im Markt, dass wir einen sicheren Prozess schaffen wollten. Bei Mietz ist jedes Inserat ein echtes Inserat von geprüften, seriösen Vermietern. Im Unterschied zu anderen Plattformen haben Mietinteressenten trotzdem auch jederzeit die Datenhoheit und Kontrolle darüber, welcher Vermieter ihre Daten einsehen darf.

Wenn du Mietz in einem Satz erklären müsstest, mit Fokus auf den wichtigsten Mehrwert: Was ist euer größter USP, der euch am deutlichsten vom Markt abhebt?

Mietz macht die Vermietung für beide Parteien einfach, schnell und sicher.

Wir haben das erste System entwickelt, das komplett end-to-end für beide Parteien funktioniert. Das ermöglicht ein neues Level an Geschwindigkeit und Sicherheit. Meine Zeit-Einheit ist immer ein Espresso: Wir wollten einen Prozess schaffen, durch den ich als Nutzer in der gleichen Zeit gehen kann, in der ich einen Espresso trinken würde.

Ihr richtet euch bewusst nicht nur an Großvermieter, sondern auch an private Eigentümer. Was unterschätzen diese deiner Meinung nach am häufigsten, wenn sie eine Wohnung ohne digitale Hilfe vermieten wollen?

Private Eigentümer leiden im Vergleich oft am meisten unter den Bewerbungs- und Kommunikationsfluten in den Großstädten, da Großvermieter hierfür oft ganze Teams haben.

Gleichzeitig ist es für sie aufwändig, auf dem aktuellen Stand zu bleiben und alles rechtlich sicher abzubilden. Viele machen daher den Prozess zum Teil auf Papier oder rechtlich nicht sicher, weil sie noch nicht wissen, dass sich das auch mit höherem Standard einfach digital abbilden lässt.

Wenn du frei entscheiden könntest: Welche Schnittstelle oder Funktion würdest du als Nächstes in die Plattform integrieren, um die Vermietung noch smarter zu machen?

Wir haben noch viel vor , das ist erst der Anfang. Wir wollen auf jeden Fall die Effekte von KI noch stärker nutzen, um beide Seiten in der Kommunikation zu entlasten und das System Immobilienplattform komplett neu denken. Dazu ist schon Einiges in der Entwicklung.

Vielen Dank für das Gespräch.



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