Bildrechte: Stadt Würzburg | Fotograf: Drees & Sommer SE
In Würzburg beginnt eine groß angelegte energetische Sanierung öffentlicher Gebäude. Ziel: Bis 2028 soll die Stadtverwaltung klimaneutral sein, bis 2040 die gesamte Stadt.
„Alte Fenster, fehlende Dämmung und ineffiziente Heizungen belasten nicht nur das Klima, sondern auch das ohnehin enge städtische Budget“, sagt Oberbürgermeister Martin Heilig. Die Modernisierung habe Vorbildcharakter und solle Bürger und Wirtschaft motivieren, selbst zu investieren.
Der von Drees & Sommer erarbeitete Sanierungsfahrplan startet mit den 20 Gebäuden mit dem höchsten Energieverbrauch. Wärmepumpen, Photovoltaik und bessere Dämmung sollen fossile Energien ersetzen. „Wir haben für jedes einzelne Objekt den baulichen und energetischen Ist-Zustand bewertet und daraus konkrete Maßnahmen entwickelt“, erklärt Moritz Decker, Experte für Klimaneutralität bei Drees & Sommer.
Die Investitionen für die erste Sanierungsrunde liegen bei rund 33 Millionen Euro. Laut Stadt könnten jährlich etwa eine Million Euro Betriebskosten eingespart werden. „Langfristig kann sich das Vorhaben von selbst tragen“, so Heilig. Zusätzlich sollen pro Jahr rund 900 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Fördermittel und steuerliche Anreize sollen die Umsetzung erleichtern. Dennoch sieht Decker Bund und Länder in der Pflicht: „Die bestehenden Fördermittel reichen nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Allein können Kommunen die Investitionen nicht stemmen.“
Für Würzburg ist der Fahrplan mehr als ein Sanierungsprojekt – er gilt als strategisches Modell, wie Kommunen systematisch klimaneutral werden können. „Der Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann“, betont Heilig.