Christina Schädler über ihre neue Doppelrolle bei Swiss Life Asset Managers und der BEOS AG

christina schädler

Foto: Swiss Life Asset Managers Deutschland


Christina Schädler ist neue Head Real Estate bei Swiss Life Asset Managers in Deutschland und bleibt zudem im Vorstand der BEOS AG. In ihrer neuen Doppelrolle verantwortet sie ein Immobilienvermögen von über 20 Milliarden Euro in Deutschland, mit Schwerpunkten in den Bereichen Wohnen, Unternehmensimmobilien, ESG und Dekarbonisierung. Im Interview spricht sie über strategische Wachstumsfelder, ihre Führungsprinzipien im internationalen Kontext und den Beitrag von Swiss Life Asset Managers und BEOS zur Transformation des europäischen Immobilienmarkts.


Frau Schädler, Sie haben in Ihrer Karriere schon viele prägende Stationen durchlaufen. Was hat Sie persönlich daran gereizt, jetzt die Gesamtverantwortung für das Immobiliengeschäft von Swiss Life Asset Managers in Deutschland zu übernehmen?

Mich hat an dieser Rolle besonders die Vielseitigkeit und Sinnstiftung gereizt, kombiniert mit der Möglichkeit, ein hervorragendes Team zu führen. Swiss Life Asset Managers schafft Lösungen für Nutzer und Investoren gleichermaßen und ist dabei breit aufgestellt. Gerade im Bereich Wohnungsneubau und Residential Asset Management konnten wir stark von unserer Erfahrung aus der Schweiz profitieren. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und professionell zu verwalten. Darüber hinaus sind wir führend im Bereich Healthcare, mit fünf Fonds allein in Deutschland und einem weiteren auf europäischer Ebene. Unsere Expertise erlaubt es uns, aktiv auf den Megatrend des demografischen Wandels zu reagieren.

Zudem begleiten wir deutsche Unternehmen sehr eng und unterstützen sie gezielt bei ihrem Immobilienbedarf. Mit unserer Tochtergesellschaft BEOS sind wir Marktführer im Segment Unternehmensimmobilien und Light Industrial. Wir verfügen in diesem Bereich über mehr als 25 Jahre Erfahrung. Für unsere Investoren, mit denen wir langjährige Kundenbeziehungen pflegen, übernehmen wir Aufgaben wie die Dekarbonisierung ihrer Portfolios oder die Umnutzung von Büroflächen. Dabei erwirtschaften wir verlässlich Renditen für Privatanleger und institutionelle Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen und tragen so eine Mitverantwortung für die Renten zahlreicher Beitragszahler.

Nicht zuletzt schätze ich die Zusammenarbeit im europäischen Kontext sehr: Mit einem Immobilienvermögen von 93 Milliarden Euro, davon allein 20 Milliarden Euro in Deutschland, zählt Swiss Life Asset Managers zu den führenden Playern in Europa und deckt nahezu alle Nutzungsarten und Regionen ab. Diese Position ermöglicht es mir, wirklich etwas Positives für Wirtschaft und Gesellschaft zu bewirken.

Swiss Life Asset Managers deckt mit seiner Immobilienkompetenz die gesamte Wertschöpfungskette ab, von Projektentwicklung bis Fondsmanagement. Welche strategischen Schwerpunkte möchten Sie in Deutschland künftig besonders setzen?

Unsere bewährte Strategie der „vier Ls“ – Living, Light Industrial, Logistics und Life Science – bleibt auch weiterhin ein zentraler strategischer Schwerpunkt. Dabei möchten wir vor allem unsere Stärken im Bereich ‚Living‘ und ‚Commercial‘ ausbauen. Hier sehe ich enormes Potenzial und freue mich darauf, gemeinsam mit meinem Team neue Chancen zu erschließen. Die Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen möchten wir ausbauen, da hier großes Potenzial besteht. Gleichzeitig wollen wir die Impulse der aktuellen Infrastrukturmaßnahmen optimal nutzen. Erste positive Entwicklungen sind hier bereits sichtbar.

Zu unserem strategischen Ansatz gehört es zudem, deutsche Immobilien stets im Kontext einer europäischen Gesamtstrategie zu betrachten. Wir verzeichnen eine anhaltend hohe Nachfrage nach europäischen Produkten und zählen zu den Marktteilnehmern, die über leistungsfähige lokale Teams in den wichtigsten europäischen Märkten verfügen und dort langfristig wertschöpfend tätig sind.

In Ihrer neuen Position führen Sie interdisziplinäre Teams in einem komplexen, internationalen Umfeld. Was ist Ihnen persönlich wichtig in der Führung und woran erkennen Ihre Mitarbeitenden, dass Sie als Führungskraft präsent sind?

Mir liegt es sehr am Herzen, jederzeit ansprechbar zu sein. Ich möchte, dass mein Team weiß, dass ich nicht nur erreichbar bin, sondern mich auch ganz bewusst für ihre Anliegen einsetze. Und hier muss oft schnell priorisiert werden: Reicht direktes Feedback aus, müssen andere Fachbereiche involviert werden oder sind Gremienentscheidungen notwendig? Wie muss das Anliegen optimal vorbereitet werden? Gerade der letzte Punkt ist entscheidend, denn schlecht vorbereitete Unterlagen verursachen unnötigen Aufwand und ineffiziente Diskussionen in Entscheidungsgremien. Das musste ich auch einst lernen, weshalb ich meine Teams heute aktiv dabei unterstütze, Anliegen professionell aufzubereiten.

Die Verbindung von Swiss Life Asset Managers und der BEOS AG steht für Unternehmergeist und institutionelle Stabilität zugleich. Wie gelingt es Ihnen, beide Welten zu verbinden und in Ihrer neuen Doppelrolle wirksam zu sein?

Für mich ergänzen sich diese beiden Welten perfekt. Die institutionelle Stabilität, die wir dank unserer starken Konzernmutter, einer großen Versicherung, bieten, kombiniert sich erfolgreich mit dem Unternehmergeist, der unsere Organisation prägt. Institutionelle Stabilität zeigt sich insbesondere in unserer Kapitalstärke, unseren etablierten Strukturen und Prozessen sowie in unserem erstklassigen Risikomanagement, der renommierten Research-Abteilung und einer hochentwickelten IT-Infrastruktur, die exzellentes Controlling und Reporting auch im ESG-Bereich ermöglicht.

Gleichzeitig haben wir unseren Unternehmergeist erhalten, der sich in einer lebendigen Innovationskultur zeigt. Das spiegelt sich in der Nutzung moderner digitaler Technologien und Künstlicher Intelligenz wider, die unsere Teams entlasten und ihnen mehr Raum für Kunden und Investoren schaffen. Die Dynamik und Kreativität unserer Mitarbeitenden beeindrucken mich immer wieder aufs Neue.

Wenn wir dieses Gespräch in zwei Jahren wiederholen würden: was wäre für Sie ein Zeichen dafür, dass Sie mit Ihrem Team wirklich etwas bewegt haben?

Ein Zeichen des Erfolgs wäre für mich, wenn wir in unseren Fokus-Assetklassen Living, Light Industrial, Logistics und Life Science weiter an Relevanz gewinnen und sowohl bei Kunden als auch bei Mitarbeitenden als „Best in Class“ anerkannt werden.

Vielen Dank für das Gespräch.



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